Der Angebliche
Varusschlachtort Kalkriese steht im Widerspruch mit der wichtigen
Quellenlage. So Schrieb Tacitus folgendes: (Tac.Ann.I/61)
„Das erste Lager des Varus wies an seinem weiten Umfang und der
Absteckung des Hauptplatzes auf die Arbeit von drei Legionen hin. Dann
erkannte man an dem halb eingestürzten Wall und dem niedrigen Graben,
dass die schon zusammengeschmolzenen Reste sich dort gelagert hatten.
Mitten im freien Feld lagen die Gebeine zerstreut oder in Haufen, je
nachdem die Leute geflohen waren oder Widerstand geleistet hatten.“
Hier findet sich eine entscheidende Unvereinbarkeit mit der Kalkriesetheorie.
Denn sollte Germanicus von der Ems kommend die Niewedder Senke erreicht
haben, dann hätte er dieser These folgend, zuerst den letzten Kampfplatz
der Varuslegionen erreichen müssen, und später das erste Lager. Aber
durch Tacitus erfahren wir, dass Germanicus, im Gegenteil, das
Kampfgeschehen chronologisch, auf dem gleichen Weg wie die
Varuslegionen, erfassen konnte. So erreichte der römische Feldherr zuvor
das deutlich als Dreilegionenlager erkennbare erste Marschlager des
Varus, und dann erst sah er die verstreut liegenden Gebeine der
vernichteten Legionen.